Positionierung
Mit einer klaren demokratischen Haltung können Eltern bei
ihren Jugendlichen Widersprüche aufdecken und Zweifel
säen – oft auch erst mit längerfristiger Wirkung.

Auseinandersetzung statt Belehrung
Auseinandersetzungen, die eigentlich nur belehren wollen,
scheitern häufig. Jugendliche wollen mit ihrem Anliegen ernst
genommen werden und erfahren, dass sich jemand für sie
interessiert *1.
(*1 Vgl.: Cornelius Peltz-Förster, „Handlungsfähig werden – handlungsfähig bleiben“)

Balance finden
Es ist wichtig, eine Balance zu finden, zwischen der
Auseinandersetzung und dem Ruhenlassen des Themas.
Gemeinsames Pizzaessen, Kochen oder Ausflüge ermöglichen
wieder ein normales Familienleben.

Selbstbestimmung und Abgrenzung
Für Eltern ist es wichtig, ihre eigenen Grenzen ernst zu
nehmen und die Kontrolle über die Situation zu behalten.
Grenzziehungen oder Verbote sollten klar und fair begründet
werden.

AnsprechpartnerIn bleiben
Bei aller Belastung sollten Eltern für ihr Kind ansprechbar
bleiben, auch wenn Entscheidungen und Meinungen des
Kindes nicht immer nachvollziehbar sind.

Väter und Großväter
Gerade in der Phase der Suche nach Anerkennung und
Identität, sind andere positive männliche Vorbilder und
Bezugspersonen für Jungen besonders wichtig.
Mein Kind ist rechts – was kann ich tun?

Positive Seiten wahrnehmen
Bei aller Kritik an rechtsextremen Äußerungen sollten
Leistungen, Erfolge und Entwicklungen des Kindes
wahrgenommen werden und Anerkennung finden.

Rechtsextremismus ist kein Kinderspiel.
Jugendliche müssen lernen, die Verantwortung für ihre Entscheidungen
zu übernehmen – mit allen Konsequenzen.

Verbündete finden
Wer hat gerade jetzt, in der Pubertät, eine besondere
Beziehung zum Kind? Ist es die Nachbarin, TrainerIn,
AusbilderIn, LehrerIn, Verwandte oder Freunde?
Freiräume und Selbstfürsorge
Bei all den Belastungen, besteht die Gefahr, dass Eltern ihre
eigenen Bedürfnisse aus dem Blick verlieren. Gerade jetzt ist
es besonders wichtig, sich zu erlauben, „etwas anderes zu
denken“ und gut für sich selber zu sorgen.

Professionelle Hilfe
Professionelle Hilfe anzunehmen, ist kein Zeichen von
Schwäche, sondern von Kompetenz. Es zeigt, wie wichtig
Eltern ihr Kind ist.

Eltern brauchen einen langen Atem
Die Beziehung zur rechtsextremen Szene kann auch wieder
enden: durch neue Kontakte und FreundInnen außerhalb der
Szene. Vor allem Eltern und Angehörige können mit ihrem Mut,
ihrer Ausdauer helfen, Wege aus der rechtsextremen Szene
zu finden.

*Vgl. Text: ‚Orientierungshilfen‘ im Rahmen der
mobilen Ausstellung „Mein Kind ist rechts?!“.